Der sogenannte Heilige Abend steht kurz vor der Tür und die Gruppe a.a.k. (Antimilitaristischer Adventskalender) berichtet auf Indymedia von einer weiteren Aktion. Sie waren beim „Cyber Innovation Hub“, einer Unterorganisation der Bundeswehr, die gemeinsam mit Tech-Startups neue Mordtechnologien entwickelt.
Digitale Kriegsführung
Wie geht töten schneller, effizienter und nachhaltiger? Kennst du Technologien, von der die Bundeswehr noch nichts wusste? Interessierst du dich für Innovative Projekte? Dann bist du genau richtig beim Cyber Innovation Hub der Bundeswehr. Hier trifft Bundeswehr auf Startups und Entwickler*innen. Seit 2017 existiert der Cyber Innovation Hub (CIH) der Bundeswehr. Es liegt in der Franklinstraße 10 in Charlottenburg, etwas nördlich vom TU-Campus. Mit ihm soll die Bundeswehr modernisiert und digitalisiert werden.
Haudrauf-Mindset
Wer wissen möchte, wie die Leute vom Cyber Innovation Hub so ticken, kann sich zum Beispiel deren Werbung angucken. Vor dem Bild eines Panzers heißt es in einem Werbemotiv „Move fast and break things“ (Beweg dich schnell und zerstöre Dinge). „Mit diesem Sinnspruch, der ohne einen Funken von Zurückhaltung als Werbebotschaft genutzt wird, zeigt sich, welche gefährliche und hochgradig zerstörerische Mischung entsteht, wenn Digitalisierung, Startups und disruptive Technologie, bzw. Ideologie, auf Militär und Rüstungswirtschaft treffen, um einen militärisch-industriellen Technologiesprung herbeizusehnen“, schreibt die Informationsstelle Militarisierung (IMI) hierzu in einer lesenswerten Analyse zur Digitalisierung die Bundeswehr.
https://www.imi-online.de/download/Ausdruck-Maerz-2020-Web.pdf
„Gläsernes Gefechtsfeld“
Zu den Digitalisierungsbestrebungen der Bundeswehr schreibt die IMI: „Kern der aktuellen Aufrüstungsbestrebungen der Landstreitkräfte ist es, ein umfassendes Kommunikationsnetzwerk zu errichten, das auch unter Kriegsbedingungen an der Front noch in der Lage ist, digitale Daten- und Sprachverbindungen herzustellen. Dieses Netzwerk (‚Military Internet‘) ist die digitale Basisinfrastruktur, um perspektivisch rund 25.000 Fahrzeuge und 50.000 Soldat*innen miteinander zu vernetzen und neue Anwendungen wie autonome (Waffen-)Systeme, Künstliche Intelligenz, Big Data, Advanced Analytics oder eine digitale Lagekarte für die Truppe nutzbar zu machen. Ziel ist ein sogenanntes ‚gläsernes Gefechtsfeld‘, das durch überlegene Aufklärung, Geschwindigkeit und in Echtzeit koordinierte Waffenwirkung geprägt ist.“
Es ist nicht schwer zu erkennen, dass in einem solchen System ein ungeheures Potenzial steckt, die Mordmaschinerie noch „effizienter“ zu machen und in künftigen Kriegen noch mehr Opfer zu fordern. Das finden wir zum Kotzen.