Auch im 14. Türchen finden wir eine Aktion der Gruppe a.a.k. (Antimilitaristischer Adventskalender). Sie besucht in unregelmäßigen Abständen Liegenschaften der Bundeswehr in Berlin und schickt uns netterweise Fotos und Texte zu, wie auch den Folgenden, der auch auf Indymedia zu finden ist. Diesmal waren die Aktivist*innen beim „Hauptstadtbüro“ des Volksbund Kriegsgräberfürsorge direkt gegenüber vom Kriegsministerium am Lützowufer 1. An der Haustür vom Volksbund Kriegsgräberfürsorge klebt nun ein großer Kotz-Smileys mit einer Sprechblase. In der Sprechblase steht: „Bundeswehr zum Kotzen!“
Was ist der Kotzbund Kriegsgräberfürsorge?
Der Volksbund Kriegsgräberfürsorge ist ein Verein, der weltweit in quasi staatlichem Auftrag deutsche Kriegsgräber pflegt. Dies trage angeblich zur Versöhnung mit den Überfallenen und Nachfahren der Ermordeten bei. Dabei setzt der Verein jährlich etwa 50 Millionen Euro um. Sein heutiger Präsident ist Wolfgang Schneiderhahn, der ehemalige Generalfeld…l äh Generalinspekteur der Bundeswehr. Chef des Berliner Landesverbandes ist der SPD-Abgeordnete Fritz Felgentreu (SPD).
Gründung
Der Volksbund Kriegsgrüberfürsorge wurde 1919 von reichen Leuten aus dem Bürger*innentum und dem Militär gegründet. Dabei stand trotz anders lautender Präambel durch den Versailler Vertrag die Heldenverklärung und der Revanchegedanke gegenüber der Pflege aller Kriegsgräber aller Nationen im Vordergrund. Im Nazi-Reich bekam der Volksbund Kriegsgräberfürsorge endlich seinen offiziellen „Heldengedenktag“. Und nach dem Krieg ging es einfach weiter…
Offizielle Probleme
Heute vertritt der Verein offiziell die bundesrepublikanische Gedenkformel „Den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft“. Die Formel ist inhaltlich problematisch, weil sie die Opfer des Krieges und der Shoa auf eine Stufe stellt mit den Millionen deutschen Mördern, die in beiden Weltkriegen begeistert für die Weltherrschaft in den Rassekrieg zogen. Und in der Praxis ist sie es auch: Der Volksbund pflegt die Gräber von KZ-Kommandanten und die „Ehren“-Zeichen für deutsche Mordbrand-Einheiten bis heute.
Hinter der Fassade?
Doch hinter der Fassade ist der Volksbund Kriegsgräberfürsorge noch brauner. Das kann man entgegen den netten offiziellen Beteuerungen bei Streit und Ärger im Verein schön sehen. So entschloss sich 2015 der Vorstand des Hamburger Landesverbandes, die sogenannte „Heldenallee“ auf dem Ohlsdorfer Friedhof endlich angemessen umzubenennen. Dagegen wehrte sich die Basis des Verbandes, die sich selbstverständlich eine „Ehrenallee“ für deutsche Mörder und Kriegsverbrecher wünscht: https://deserteursdenkmal.at/wordpress/wp-content/uploads/2014/08/20150825_Linksruck_-Volksbund-in-der-Kritik_Hamburger-Abendblatt.pdf
Derart braunen Muff unter der netten Oberfläche finden wir selbstverständlich zu Kotzen.