Wer denkt, dass Adbusting eine Sache aus den Metropolen sei, wird jetzt eines Besseren belehrt. Denn wir haben eine Zusendung aus Neresheim bekommen. Neresheim hat ca. 9000 Einwohner*innen und liegt im Dreieck zwischen Nürnberg, München und Stuttgart. Und am 30.11.2022 tritt dort die Bundeswehr-Bigband auf. Deswegen stehen dort Werbeplakate für den Auftritt. Und irgendwelche fiesen Chaot*innen sind nun dabei, den freundlichen Einheimischen den Spass zu verderben und haben einige der militärischen Werbeplakate mit A3-Zetteln beklebt. Auf den Überklebern steht: „Spiel mir das Lied von Tod!“
Emotionale Propaganda
Die Bundeswehr-Bigband wurde 1971 unter Helmut Schmidt gegründet. Statt zackiger preußischer Marschmusik soll sie nette tanzbare Unterhaltungsmusik spielen. Auf diese Weise erzeugt sie ein unkritisch-emotionales Positiv-Erlebnis mit der Bundeswehr.
Keinen Sold für Soldat*innen?
Wie das dann aussieht, kann man sich auf https://www.schwaebische.de/landkreis/ostalbkreis/neresheim_artikel,-die-big-band-der-bundeswehr-verspricht-eine-glamouroese-weihnachtsshow-_arid,11578848.html“ target=“_blank“>www.schwaebische.de anschauen. Am 22.11.22 veröffentlichte dort Viktor Turad einen Werbetext. Im Text wird der militärische Hintergrund des Ganzen völlig ausgeblendet. Unfreiwillig komisch wirkt dies bei den Worten: „Seit ihrer Gründung 1971 spielt die Big Band der Bundeswehr ohne Gage.“ Als ob Soldat*innen keinen Sold bekämen…
Proteste?
Auch führen die Auftritte der Bundeswehr-Bigband regelmäßig den Werbe-Slogan „Wir kämpfen auch dafür, dass ihr gegen uns sein könnt“ ad absurdum. Denn Protest gegen die Auftritte wird regelmäßig unterdrückt, um die gute Laune nicht zu riskieren…
Wir finden das Adbusting mit „Spiel mir das Lied vom Tod“ sehr treffend. Vielen Dank für die Einsendung, viel Erfolg bei weiteren Protesten und lasst euch nicht erwischen.