Die Gruppe a.a.k. (Antimilitaristischer Adventskalender) hat uns erneut auf einen Aktionsbericht bei Indymedia aufmerksmam gemacht. Der Antimilitaristische Advendskalender (a.a.k) besucht in unregelmäßigen Abständen Liegenschaften der Bundeswehr in Berlin. Diesmal haben sie sich den den Amtssitz des katholischen Militärbischof ausgesucht. Neben seinem Amtsschild seiner Amtsstube am Weidedamm 2 in Berlin sieht man nun einen großen Kotz-Smileys mit einer Sprechblase. In der Sprechblase steht: „Bundeswehr zum Kotzen!“ Und auf dem riesigen Briefkasten des Bischofs klebt ein großer Lachsmiley. Er sagt: „Lol, was kümmern mich Menschenleben?“
Mörder*innen Händchen halten
Der Militär-Bischof, den sich die Leute von a.a.k. geärgert haben, heißt Franz-Josef Overbeck und sein Amtssitz ist am Weidedamm 2. Das ist die Straße am Grimm-Zentrum der Humboldt-Uni nahe des S-Bahnhofs Friedrichstraße. Ein Bischof ist so etwas wie der Papst, nur weniger wichtig. Der katholische Militär-Bischof hat das Sagen über die katholischen Seelsorger bei der Bundeswehr. Militärseelsorger halten den Soldat*innen Händchen, falls die wegen ihrer Rolle doch mal Kummer haben.
Reaktion vom Bischof
Franz-Josef Overbeck hat auf die Protest-Aktion reagiert. Sein*e Sprecher*in sagt: . „Leider wurden die Aufkleber angebracht, ohne dass sich die Aktivisten bemerkbar gemacht haben. Daher konnte kein Dialog aufgebaut werden.“ Der Militärseelsorge sei aber jede Meinungsäußerung wichtig. „Insofern bleiben wir offen, wenn das Gespräch mit uns gesucht wird.“ Also wer schon immer mal nem Bischof seine Meinung sagen wollte: Diese Einladung ist die Gelegenheit.
https://katholisch.de/artikel/42377-militaerbischof-nach-protestaktion-offen-fuer-dialog
40 Millionen für den Segen
Es gibt in Deutschland circa 100 evangelische und 100 katholische Militärpfarrämter, dazu 5 evangelische und 4 katholische Militärdekanate und je einen Militärbischof. Eine jüdische Militärseelsorge ist im Aufbau, die Einrichtung einer muslimischen Militärseelsorge kündigte das Kriegsministerium bereit 2019 an. Der deutsche Staat gibt mindestens 40 Millionen Euro pro Jahr für die Militärseelsorge aus.
Zum Kotzen
Das da so Typen in albernen Kostümen rumlaufen, meinen, sie seien von einem Gott legitimiert, und dass der Bischof seinen Segen für staatliches Morden gibt, finden die Leute von a.k.kl. laut ihres Berichtes (und wir auch) auf jeden Fall zum Kotzen.
Weitere Besuche?
In ihrem Bericht kündigt a.k.k. an, im Advent in unregelmäßigen Abständen weitere Liegenschaften der Bundeswehr in Berlin zu besuchen, zu markieren und die Bilder davon zu veröffentlichen mit kurzen Infos, was die Bundis da so abziehen. A.k.k. wollen damit die städtischen Militär-Stützpunkte bekannter machen. Und sie danken der Kampagne „Werbung abrüsten!“ für die Überkleber!
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Mehr Infos und Kritik an der Militär-Seelsorge:
https://www.militaerseelsorge-abschaffen.de/